Erkennung von Prostatakrebs
Blutprobe zur Bestimmung des PSA-Werts
Das Prostata Spezifische Antigen (PSA) ist ein Antikörper, der abgestorbene Prostatazellen im Körper abbaut. Eine hohe Zellteilung, z.B. bei prostatakrebs, bedingt auch ein hohes Zellsterben und damit einen Anstieg der Antikörper im Blut. Der Anteil der prostataspezifischen Antikörper kann mit einem Bluttest ermittelt werden. Welcher PSA-Wert „normal“ ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, z.B. vom Lebensalter oder der Prostatagröße. Gemeinhin gelten bis zu 4 ng/ml PSA im Blut als normal. Ab dieser Grenze wird der Arzt weitere Untersuchungen vornehmen lassen, um den Ursprung der erhöhten PSA-Werte herauszufinden. Ein hoher PSA-Wert weist auf ein Problem der Prostata hin, reicht aber für die Diagnose Krebs nicht aus. Dazu bedarf es weiterer Untersuchungen. Männern ab 50 Jahren wird ein regelmäßiger PSA-Test als Vorsorgemaßnahme empfohlen.
Digital-rektale Untersuchung
Diese Untersuchung wird durch den Hausarzt oder Urologen durchgeführt. Der Arzt befühlt dabei die Prostata über den Enddarm mit dem Finger. Da sich Krebstumore härter anfühlen als das Prostatagewebe selber, kann der Arzt Veränderungen ertasten. Die Untersuchung ist kurz und schmerzfrei.
Prostatabiopsie
Um sicher zu bestimmen, ob ein Patient Prostatakrebs hat, wird eine Biopsie durchgeführt. Im Labor werden die entnommenen Gewebeproben untersucht, um festzustellen, ob sich ein bösartiger Tumor in der Prostata befindet.
Vor der Untersuchung wird eine Enddarmreinigung mit einer flüssigen Lösung vorgenommen und dem Patienten eine Antibiotika-Behandlung verabreicht. Die Untersuchung dauert etwa 5 bis 15 Minuten. Sie kann unter lokaler Betäubung durchgeführt werden. Der Arzt sieht die Prostata über Ultraschall und entnimmt mit speziellen Stanznadeln an mehreren Stellen Prostatagewebe über die Enddarm-Wand.
Gleason-Score
Der Gleason-Score wird nach Untersuchung der Prostata-Biopsie bestimmt. Er wird genutzt, um die Aggressivität eines Prostatatumors zu benennen.
Es gibt fünf Arten von Prostatazellen. Die Bandbreite reicht von Typ 1, den normalen Zellen, bis zu Typ 5, das sind Zellen, deren Krebsentwicklung am weitesten fortgeschritten ist. Um den Gleason-Score zu errechnen, wird ermittelt, welcher Zelltyp am häufigsten und welcher am zweithäufigsten in der Biopsie vorhanden ist. Diese beiden Werte werden dann addiert. So kann sich ein Gleasonwert von 7 z.B. zusammensetzen aus (3+4) oder aus (4+3). Die Zahl, die zuerst in der Klammer steht, steht für den häufigsten Zellentyp in der Biopsie, die zweite Zahl für den zweithäufigsten.
Je höher der addierte Wert ist, desto bösartiger ist der Tumor. Bei einem Wert zwischen 6 und 7 spricht man von Krebs mit mittlerem Risiko, bei 8 bis 10 von einem hohen Risiko. Ein Wert von 10 entspricht dem bösartigsten, am schnellsten wachsenden Krebs.
Tumorausbreitung
Wenn die Diagnose Prostatakrebs feststeht, kann diese durch eine Reihe von bildgebenden Untersuchungen ergänzt werden, um festzustellen, wie weit der Krebs fortgeschritten ist. Bei dieser Untersuchung lässt sich genau feststellen, ob der Krebs auf die Prostata beschränkt ist oder ob er sich darüber hinaus verbreitet hat.
Computertomografie (CT)
Diese schmerzfreie Untersuchung dauert 10 bis 15 Minuten und stellt mittels Röntgenstrahlen die gewünschte Körperregion sehr deutlich dar, in diesem Fall Bauch und Unterbauch. Mittels der CT kann ermittelt werden, ob der Prostatakrebs sich nur im Inneren der Drüse befindet oder ob er auch die Prostatakapsel, die Samenbläschen oder die Lymphknoten befallen hat.
MRT (Magnetresonanztomografie)
Die Bildgebung über MRT ist der Computertomografie sehr ähnlich, beruht aber auf einem Magnetfeld und nicht auf Strahlen. Mit dieser Untersuchung kann das Weichgewebe sehr deutlich dargestellt und somit erkannt werden, ob und inwiefern der Krebs andere Organe befallen hat.
Knochen-Szintigraphie (Knochen-Scan)
Mit dieser Untersuchung kann festgestellt werden, ob und inwiefern der Prostatakrebs die Knochen befallen hat. Die Knochen-Szintigraphie ist schmerzfrei und besteht darin, einen Stoff ins Blut zu spritzen, der mögliche Knochenmetastasen auf den anschließend aufgenommenen Bildern sichtbar macht.
Die verschiedenen Prostatakrebs-Stadien
Das Krebsstadium ist entscheidend für die Behandlung des Krebses. Die folgenden Krebsstadien zeigen an, wie weit der Prostatakrebs fortgeschritten ist, vom ersten bis zum fortgeschrittensten Stadium:
Lokal begrenzter Krebs:
- Stadium T1 entspricht einem Tumor, der bei der digital-rektalen Untersuchung nicht ertastbar ist. Es liegen nur wenige Krebszellen vor. Der Patient verspürt keine Krankheitssymptome.
- Stadium T2 entspricht einem Tumor, der bei der digital-rektalen Untersuchung ertastbar ist, da der Tumor härter ist als das Prostatagewebe. Der Tumor kann sich in einem oder beiden Prostatadrüsenlappen befinden, er ist aber auf die Drüse begrenzt.
Fortgeschrittener Krebs:
- Stadium T3 entspricht einem Tumor, der über die Prostata hinausreicht bzw. in die Samenbläschen eingebrochen ist.
- Stadium T4 bezeichnet einen Tumor, der auch benachbarte Organe der Prostata (z.B. Blase, Enddarm usw.) befallen hat.